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Spellen am Niederrhein

Spellen wurde erstmals erwähnt im Goldenen Buch des Klosters Echternach in der Abschrift einer Urkunde aus der Regierungszeit Karls des Großen (768 - 814) mit den Worten im Gau Spetnerian, da wo die Lippe in den Rhein mündet. Somit besteht Spellen seit über 1200 Jahren.

Das 1200jährige Dorffest wurde mit großem Erfolg und sehr guter Beteiligung der Bevölkerung im Jahre 1977 gefeiert.

Sicher haben schon viel früher Menschen südlich der Lippe und östlich des Rheines hier gesiedelt. Archäologische Funde von Siedlungsreste (400 v. Chr.) in den Spellener Dünen und römische Funde in Ork bestätigen, dass die Niederterasse des Rheines gute Lebensmöglichkeiten für Ackerbauern bot.

Da sich die einzelnen Gehöfte auf den hochwasserfreien Erhöhungen ansiedelten, entwickelte sich Spellen als Streusiedlung, deren bedeutendstes Gebäude die in ihrer jetzigen gotischen Form aus dem 15. Jahrhundert stammende Pfarrkirche St. Peter (27 m über N.N.) bildete. Mit ihrem 47 Meter hohen Turm ist sie bis heute das Wahrzeichen des Dorfes, obwohl sie ebenso wie die evangelische Kirche und viele Gehöfte und Häuser beim Rheinübergang der Alliierten am 23. März 1945 schwer beschädigt wurde.

Das Kirchspiel Spellen umfasste die Gebiete südlich der Lippe bis zum Mommbach und vom Rhein bis Hünxe. Erst nach dem 1. Weltkrieg entstand auf der Spellener Heide der selbständige Ortsteil Friedrichsfeld. In früheren Jahrhunderten bildeten Landwirtschaft, Kleinhandwerk und Fischfang den Haupterwerb für die Bevölkerung. Mit dem Bau des Spellener Bahnhofes im Jahre 1910 wurde Spellen ein Eisenbahnerdorf. Weitere Impulse kamen vom Bau des Lippeseitenkanals – heute Wesel-Datteln-Kanal-, der die Industrieansiedlung förderte. Sowohl Großindustrie als auch gewerblicher Mittelstand schufen auf den ausgewiesenen Flächen zunehmend Arbeitsplätze.

Während 1832 Spellen mit den Bauernschaften Mehr, Ork, Gest, Ober- und Unteremmelsum 1178 Einwohner zählte, waren es im Jahre 1960 bereits 2300 und im Jahre 2011 etwa 4700.

Im kulturellen Leben können die Spellener Stolz sein auf ihre Breitenarbeit in Vereinen und Verbänden. Nicht umsonst nennt man Spellen das singende Dorf. Auch die Pflege der Plattdeutschen Mundart sowie die Erhaltung und Gestaltung des Dorfes ist den Spellenern ein wichtiges Anliegen. Die Einweihung des neuen Dorfplatzes am 29.05.2005 mit der gleichzeitigen Gründung des Bauernmarktes und die Durchführung des Tag der Regionen am 24.06.2006 zählten sicherlich zu den Höhepunkten des Dorflebens in den vergangenen Jahren.

Sehenswertes und Interessantes

  • Pfarrkirche St. Peter mit neugotischen Hochaltar
  • Evangelische Kirche
  • Schleuse Emmelsum und Schiffermast
  • Dünengelände Spellener Schweiz
  • Parkgelände am St. Elisabeth Altenwohnheim mit Ehrenmal
  • Deichkreuz am Rheindeich in Spellen-Ork (Übergangssstelle der Alliierten im 2. Weltkrieg).